SSB Fieldday 4./5. September 2021

Der Stalten – ein hoch gelegener, einsamer Grillplatz in Feldberg, Müllheim, inmitten der traumhaften Landschaft des Markgräflerlands. Es ist tiefste Nacht. Zwischen ein paar Zelten glüht noch das Kohlenfeuer eines Schwenkergrills. Eigentlich würde man völlige Ruhe erwarten, doch aus einem Campinganhänger hört man das Funkgespräch von Funkamateur Oskar Preg DG6GU mit einem Kollegen aus Schottland.

„CQ Field Day CQ Field Day CQ Field Day; Delta Foxtrott Zero Mike November Stroke portabel“, spricht Oscar Preg ins Mikrofon. Der Vorsitzende des Ortsvereins A 47 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) beteiligte sich mit seinen Vereinskollegen am alljährlichen „Field Day“. Ziel des Amateurfunk-Wettbewerbs ist es innerhalb von 24 Stunden Kontakt mit möglichst vielen anderen Funkamateuren auf der Welt herzustellen, und das unabhängig vom Strom-und Telefonnetz. Eine unabhängige Stromversorgung ist also zwingende Voraussetzung.

Erstmals mit dabei war Christian Pohle. Der 33-jährige Elektroniker bereitet sich derzeit auf die Prüfung für die A-Lizenz. Dafür arbeitet er sich durch einen insgesamt 1547 Fragen zählenden Fragenkatalog aus den drei Bereichen Technik, Betriebstechnik und Vorschriften. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt er, was für ihn den Reiz am Amateurfunk ausmacht.

„Amateurfunk ist ein faszinierendes Hobby. Bei mir ist es prinzipiell die Begeisterung für die Technik und dass man mit einem Stück Draht in der Luft rund um die ganze Welt senden kann. Außerdem bin ich durch meinen Vater, der selbst Funkamateur ist, vorbelastet“, erklärt er.

Während des Corona-Lockdowns habe er endlich Zeit gefunden, die Amateurfunklizenz in Angriff zu nehmen. Aber auch Kollegen, mit denen er über den lizenzfreien CB-Funk Kontakt hatte, hätten ihn animiert.

„Vorkenntnisse sind keine erforderlich“, antwortet er auf die Frage, wie aufwendig die Vorbereitung auf die Amateurfunk-Lizenz ist.

Die kleinere E-Lizenz für Einsteiger könne jeder schaffen. Es braucht etwas Zeit, Disziplin und man muss einfach dranbleiben.

„Ich interessiere mich hauptsächlich für Sprechfunk über Kurzwelle. Ich finde es spannend, mit anderen Ländern auch außerhalb Europas Kontakt aufnehmen zu können. Aber auch mobil unterwegs zu sein und mit wenig Leistung zu funken, ist interessant. Da gibt es beispielsweise das Projekt ,SOTA“ (Summits on the Air)’ zu deutsch ,Gipfel auf Sendung’ wo Menschen ihre Hobbys Funken und Bergwandern oder Bergsteigen miteinander verbinden.“

Insgesamt kamen 507 Verbindungen mit Funkamateuren aus der ganzen Welt zustande. Die meisten davon aus Europa, wie beispielsweise Finnland, Dänemark, Norwegen, Polen, Österreich, der Schweiz, Kroatien, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Ein Funkamateur ist beispielsweise vom 2757 Meter hohen Stilfser Joch auf Sendung gegangen. Dieses Jahr wurde mit 145435 Punkten in der Deutschland-Tabelle ein guter 11. Rang erreicht.